http://www.sayadi-al-nas.com
Das Leben Jesu Christi, Teil 2 / 8/12 >>>
<<< Drucken 

WUNDER DER HEILUNG (Forts.)

A. DIE TOCHTER DER SYROPHÖNIZIERIN GEHEILT
1. BIBLISCHE REFERENZ:
Matthäus 15, 21-28; Markus 7, 24-30

2. NÄHERE UMSTÄNDE:
Diese Handlung fand in Phönizien statt. Abgesehen von der Zeit, da Jesus als Kind nach Ägypten gebracht wurde, ist dies das einzige mal in Seinem Leben, dass Er Israel verließ.

Jesus ging nicht nach Phönizien, um dort einen öffentlichen Dienst anzufangen. Es scheint eher, dass Er sich an einen ruhigen Ort zurückziehen wollte, um Seine Jünger zu lehren. In Galiläa war kein passender Ort, wohin Er sich hätte zurückziehen können. Der Widerstand war am Zunehmen und die Feindschaft der Pharisäer wurde stärker. Herodes hatte Johannes den Täufer enthaupten lassen und es ist möglich, dass Jesus mit der Absicht, sich auszuruhen und Seine Jünger ohne Unterbrechung unterweisen zu können, sich von dem Regierungsbereich des Herodes für eine Weile zurückziehen wollte. Er war jedoch zu bekannt, um irgendwo ungestört sein zu können. Eine Heidin kam und schrie Ihm nach, dass Er ihre Tochter heilen möge.

3. NOTLAGE:
Die Tochter dieser heidnischen Frau war besessen. Offensichtlich war es ein ernster Fall.

4. WIE WURDE DAS WUNDER VOLLBRACHT:
Jesus versuchte, in Phönizien Ruhe und Zurückgezogenheit zu finden, doch "konnte Er nicht verborgen bleiben" (Markus 7, 24). Eine gewisse kanaäische Frau fand Ihn und flehte um Hilfe für ihre Tochter. Jesus trat in ein Haus und setzte sich wahrscheinlich zu Tisch, doch folgte die Frau bis ins Haus und ließ sich nicht aufhalten, Jesu anzuflehen und unter Schreien ihr Anliegen vorzubringen.

Die Jünger waren des Flehens der Frau überdrüssig geworden und baten dass der Herr sie wegschicke. Mit einem Satz bezeichnete Jesus genau Seinen Auftrag: "Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel." Während Er in Galiläa den Heiden bereitwillig diente, war es hier in einem heidnischen Lande notwendig, Seinen Auftrag klarzumachen.

Diese Erklärung hätte genügt, um die meisten Leute zu entmutigen, jedoch nicht diese heidnische Frau. Sie kam, fiel vor Ihm nieder und schrie: "Herr, hilf mir." Die Antwort unseres Herrn ist etwas schwer zu erklären, denn dass Er eine Person, die in einer solch hoffnungslosen Lage ist, zurechtweist und beleidigt, scheint beinahe unvereinbar mit Seinem Wesen und Charakter zu sein. Wir glauben jedoch, dass es einen Grund gibt, warum Jesus so sprach: "Es ist nicht fein, dass man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde." Er wollte, dass ihr Glaube sich vollkommen entfaltet und sie damit imstande sei, alle Hindernisse zu überwinden.

Dass unsere Gebete manchmal nicht erhört werden, stärkt und entwickelt unseren Glauben. Diese scheinbare Beleidigung, ein "Hund" genannt zu werden, zerstörte nicht ihren Glauben, sondern brachte ihre wahre Demut und echten Glauben zum Vorschein, was von allen gesehen wurde. Vielleicht waren etliche verärgert und gingen deshalb weg, aber diese Frau sah ihre Gelegenheit, für ihre Tochter um Befreiung zu bitten.

Aus den Worten dieser Frau, wie sie im siebenundzwanzigsten Vers niedergeschrieben sind, können wir entnehmen: "Ja, Herr; ich bin nur ein Hund und ich frage auch nicht nach dem Brot der Kinder. Ich bitte ja nur um die Brosamen. Die Brosamen alleine genügen, um meine Tochter zu heilen und die Hunde haben einen Anspruch auf die Brosamen, die unter den Tisch fallen."

Wie hätte der Herr solch einen beständigen Glauben abweisen können? Er konnte es nicht und sofort war die Tochter geheilt. Durch diese Tat lobte Er die Frau wegen ihres großen Glaubens.

5. ERTEILTE LEKTION UND ERGEBNIS:
Zur Erfüllung ihrer Gebete überwand die Frau ungeheuere Hindernisse. Sie ging vier Schritte und wir sollten sorgfältig und genau beachten, was sie tat.

(a) Aufdringlichkeit: Trotz aller Entmutigung und allem Widerstand beharrte sie und hörte nicht auf zu flehen und zu bitten.

(b) Anbetung: Oftmals, wenn unsere Gebete nicht beantwortet werden, kommt der Sieg, wenn wir mit Anbetung beginnen.

(c) Demut: Hochmut trennt den Menschen von Gott, während wahre Demut bewirkt, dass wir näher in die Gegenwart Gottes hineinkommen.

(d) Glaube: Ihr großer Glaube wurde durch ihr Flehen und Zudringlichkeit deutlich.

Wenn wir diese vier Dinge anwenden, können auch wir große Übermächte besiegen und zur Befreiung und zum Sieg durchstoßen.

B. DIE HEILUNG DES TAUBSTUMMEN
1. BIBLISCHE REFERENZ: Markus 7,31-37

2. NÄHERE UMSTÄNDE:
Ohne Zweifel versammelte sich viel Volk, nachdem die Tochter der Syrophönizierin geheilt war und Jesus musste nach einem anderen Ort suchen, wo Er sich zurückziehen konnte. Sein Weg führte Ihn nicht direkt südlich nach Galiläa, sondern östlich nach Dekapolis, welches das Gebiet östlich des Jordanflusses ist.

Hier brachten die Leute einen Taubstummen zu Ihm und baten Ihn, dass Er Seine Hände auf ihn lege.

3. NOTLAGE:
Dieser Mann war vollkommen taub und hatte einen Sprachfehler.

4. WIE WURDE DAS WUNDER VOLLBRACHT:
Um einen kranken Mann zu heilen, ist es für Jesus nur notwendig, ein Wort zu sprechen; jedoch tat hier Jesus unbekannterweise einige Dinge, die gesehen werden konnten. Er tat folgendes:

(a) Jesus nahm ihn zur Seite, weg von der Volksmenge;
(b) Er legte Seine Finger in die Ohren des Mannes;
(c) Er berührte die Zunge des Mannes mit Seinem eignen Speichel;
(d) Er sah auf gen Himmel;
(e) Er seufzte;
(f) Er sprach zu dem Mann, "Hephatha", welches aramäisch ist und bedeutet: "Tu dich auf."

5. ERTEILTE LEKTION UND ERGEBNIS:
Obwohl Jesus schrittweise vorging und was dann zum Wunder führte, so geschah das Wunder doch augenblicklich.
Aus welchem Grund Jesus dies tat, können wir nicht erklären, es sei denn, dass es im Herzen des Mannes Glauben wecken sollte. Gelegentlich beauftragt uns der Heilige Geist etwas zu tun, was nach außen hin gesehen wird, um den Glauben aufzurichten und zu beleben.

C. DER BLINDE VON BETHSAIDA GEHEILT
1. BIBLISCHE REFERENZEN: Markus 8,22-26

2. NÄHERE UMSTÄNDE:

Dieses Ereignis fand in Bethsaida statt. Ein blinder Mann wurde zu Jesus gebracht und die Leute baten Jesus, ihn anzurühren.

3. NOTLAGE:
Dieser Mann war blind, aber es wird uns nicht gesagt, wie lange er schon blind war.

4. WIE WURDE DAS WUNDER VOLLBRACHT:
Wiederum gebraucht Jesus hier eine stufenweise Methode. Jesus nahm ihn an der Hand und führte ihn zum Dorf hinaus. Alsbald rieb Er die Augen mit Speichel ein, legte Seine Hände auf ihn und fragte ihn, ob er etwas sähe. Es kam eine teilweise Sicht, sodass Jesus seine Hand das zweite Mal auf die Augen legte und ihn dann aufsehen ließ. Nachdem der Mann dieses tat, bekam er vollkommenes Sehvermögen.

5. ERTEILTE LEKTION UND ERGEBNIS:
Zuweilen müssen wir Jesus unsere Hand geben und dabei lernen, mit Ihm in der Dunkelheit zu wandeln, bevor wir unsere Heilung empfangen. Gelegentlich bekommen wir nur teilweise Befreiung, doch wenn wir aufschauen und Jesus sehen, kommt die vollkommene Erlösung. Es ist möglich, dass wir nie aufschauen, um Jesus zu sehen und deshalb nur eine unvollständige Heilung empfangen.

D. DER BLINDGEBORENE GEHEILT
1. BIBLISCHE REFERENZ: Johannes 9,1-41

2. NÄHERE UMSTÄNDE:
In diesem Fall heilte Jesus einen blinden Bettler, der blind geboren war. Aus diesem Wunder entstanden zwei heftige religiöse Diskussionen. Einmal die Frage der Sünde in Verbindung mit Krankheit und zum anderen, ob es recht war, am Sabbat zu heilen.

Die Jünger stellten Jesus die Frage: "Wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist?" Das Problem der Erbsünde war für die Jünger schwer zu verstehen. Ihre Gedanken waren auf das religiöse Problem gerichtet, während Jesus die Not des Mannes sah und Mitleid mit ihm hatte.

3. NOTLAGE:
Hier war ein armseliger Bettler, der sein ganzes Leben lang blind war. Sicherlich hatte er eine riesige Not.

4. WIE DAS WUNDER VOLLBRACHT WURDE:
Wiederum gebraucht Jesus einige einfache Zeichen, welche in ihrer Art versinnbildlicht sind. Er strich den Brei aus Speichel und Erde in die Augen des Mannes und hieß ihn, sich im Teiche Siloah zu waschen. Siloah bedeutet "gesandt". Dies war ein Sinnbild von Jesus Christus und das Wasser selbst ein Symbol des Heiligen Geistes. In dem Brei war gewiss keine Heilungskraft, sondern es war nur ein Symbol für die Berührung unseres Herrn.

Der geheilte Mann zeugte mutig von dem, was sich ereignet hatte und verherrlichte damit Jesus. Dies war der Grund, weswegen ihn die Pharisäer aus der Synagoge stießen, doch Jesus kam zu ihm und er wurde zu einem wahren Jünger des Herrn.

5. ERTEILTE LEKTION UND ERGEBNIS
In diesem großartigen Kapitel kommen viele Wahrheiten hervor. Eine der wichtigsten und größten davon ist, dass der Dienst an einem Menschen in seiner Not weit wichtiger ist, als das Lösen von tiefliegenden theologischen Problemen. Eine zweite Wahrheit erklärt, warum wir mit Öl salben, wenn wir für die Kranken beten. Dieses Symbol wurde gegeben, um uns auf die Salbung des Heiligen Geistes hinzuweisen.


Letztes Kapitel Nächstes Kapitel